0142_233_1
Blick in den Sandtorhafen -
Frachter liegen am Kai; Binnenschiffe und Schuten haben längsseits
fest gemacht. Im Vordergrund bewegen zwei Ewerführer ihre mit
Holzkisten beladenen Schuten mit dem Peekhaken / Bootshaken durch das
Hafenbecken. Links im Hintergrund ist der Kaiserspeicher zu erkennen
und re. zwischen den neogotischen Giebeln der Speicherstadt am
Sandtorkai die qaulmenden Schornsteine des Kesselhauses. Die Hamburger
Speicherstadt wurde ab 1883 errichtet. Dabei wurden
zunächst die ab dem 16. Jahrhundert auf den Elbinseln Kehrwieder
und Wandrahm gewachsenen Wohnviertel abgerissen. Der Kehrwieder
galt als Arbeiter- und Handwerkerviertel mit teilweise enger Gängeviertelbebauung,
der Wandrahm war vor allem mit Kaufmanns- und Bürgerhäusern aus dem
17. und 18. Jahrhundert bebaut und insbesondere von holländischen
Einwanderern geprägt. Die Realisierung und Verwaltung der
Speicherstadt wurde im Jahr 1885 durch die Hamburger
Freihafen-Lagerhaus-Gesellschaft (HFLG) übernommen. Bis 1889
entstanden zwischen Kehrwiederspitze und Kannengießerort etwa 60
Prozent der Lagerflächen (Blöcke A bis O). Im zweiten Bauabschnitt
von 1891 bis 1897 wurden die Speicherblöcke P, Q und R am St.
Annenufer und Neuer Wandrahm errichtet. Im dritten Bauabschnitt von
1899 bis 1927, unterbrochen durch den Ersten Weltkrieg und die
Inflationsjahre, wurde das Gebiet östlich der Straße Bei St. Annen
fertig gestellt (Blöcke S bis X). Das "Rathaus" der
Speicherstadt, das Verwaltungsgebäude der HHLA, wurde 1903
eingeweiht. Insgesamt entstanden 24 Speicherblöcke mit rund 300.000
Quadratmeter Lagerfläche.
|